zurück
13.  Ausauferstehung, Auferstehung und Entrückung Teil 2  (Graphik 9/3)

Diese Aufstellung ist der Versuch, die unterschiedlichen Wege Gottes mit den Gläubigen im Ansatz darzustellen. Die Wege Gottes sind so vielfältig, daß sie mit graphischen Mitteln nicht erfaßt werden können. Trotzdem der Versuch, die 2 Wege Gottes in der Heilsgeschichte und auch innerhalb der Leibesgemeinde aufzuzeigen.
1. Die Leibesgemeinde.
Bei der Entrückung wird die Leibesgemeinde im Lufthimmel zusammengeführt. Es gibt bei dieser Zusammenführung 3 Gruppen.

Die erste Gruppe  (Die Entschlafenen durch Jesus, 1.Thess. 4,14)
(linke Seite der Graphik) geht über die Ausauferstehung ins Vaterhaus (Oikäterion, z.B. 2.Kor.5,2; Juda 6). Es sind Gläubige, die in der Gleichheit Jesu auferstehen und nicht in diesem Kosmos bleiben können. Im Vaterhaus, außerhalb von Zeit und Raum, endet ihre Zubereitung und sie bekommen ihren Vollendungsleib.
Die durch Jesu Entschlafenen sind im „Oikäterion“ und Gott wird sie bei der Zusammenführung im Lufthimmel, mit IHM bringen, 1Thess.4,14.

Die zweite Gruppe (Die Erstorbenen in Christo, 1.Thess 4,16)
(rechte Seite der Graphik) geht beim Abscheiden in den Wohnbau in den Himmeln (Oikodomä, z.B. 2.Kor.5,1; Eph.2,21; 1.Kor.3,9). Dort erhält man einen Zwischen-Geistleib. Der Leib, das Fleisch (Sarx) geht ins Grab. Bei der Auferstehung, das bezieht sich ja auf den Leib, wird der Auferstehungsleib mit Seele und Geist verbunden und dem Herrn entgegen gerückt (Entrückung, Hinwegraffung, für die Erstorbenen in Christo). Der Herr selbst sorgt dafür, daß die Zubereitung abgeschlossen wird und die Neuzeugung zum unauflöslichen Gottesleben geschieht.

Die dritte Gruppe (Die Lebenden in Christo, 1.Thess 4,17)
Die noch lebenden Leibesglieder werden durch Entrückung ebenfalls im Lufthimmel mit den anderen vereinigt. Wenn alle die Neuzeugung empfangen haben, können sie als vollständiger Leib des Christus ins Vaterhaus gehen und dann auch dem Vater vorgestellt werden.

Die laufend durch das Wasserbad des Wortes gereinigte Gemeinde
steht zuerst verherrlicht und ohne Flecken und Runzeln vor dem Christus, Eph.5,26-27. Er stellt sich die Gemeinde selbst verherrlicht dar. Wenn der ganze Erstlingsleib vervollständigt ist, wird der Sohn ihn neben den Thron Gottes stellen und so dem Vater einen verherrlichten Leib darstellen, Röm.14,10.

Der Thron Gottes wird zum Thron Christi.
Dann wird der Alte an Jahren (Dan.7,9+13) den Thron dem übergeben, der mit den Wolken des Himmels kommt, wie der Sohn eines Menschen. So wird der Richterthron Gottes zum Richterthron des Christus. Nun gibt es den Richterstuhl Christi (2.Kor.5,10). Nun ist die Gemeinde, welche ist sein Leib, inthronisiert und autorisiert, das Gericht, d.h. die Richtigstellung und Zurechtbringung am ganzen All durchzuführen. Es werden Throne aufgestellt und es wird Gericht gehalten.

Der Richterstuhl Christi ist keine Preisverteilerstätte.
Die Preise habe ich nur im Konkordanten NT gefunden, und dort in Klammern. Wenn man die Gemeinde davor stellt, die ja in kein Gericht mehr kommt, muß man zu solchen Denkmodellen greifen. Der Richterstuhl Christi sollte nicht verharmlost werden. Er ist genauso ein Platz, an dem Gericht gehalten wird wie der von Pilatus, (Matt.27,19 + Joh.19,13) und der von Gallio, (Apg.18,12) und der von Phestus, (Apg.25,6) und der vom Kaiser, (Apg.25,10) und der von Gott (2.Kor.5,10). In 8 geprüften Übersetzungen wird an diesen Stellen das gleiche Wort „Bema“ mit Richterstuhl übersetzt. (Gericht = Richtigstellung der Werke). Dies ist ein wichtiger Vorgang für die, die im 1000 Jahrreich den Völkern gegenüber weiter mit Gesetz und Werken umgehen müssen. Sie geben den Völkern Weisung für ihren Weg (Gesetz) und setzen den Missionsbefehl um.

Wer steht vor dem Richterstuhl?
Dem aufgrund seiner Erwählung und Berufung die eigenen Werke wichtig waren und der auf diese vertraut hat. Wer seinen Glauben selbst in die Hand genommen hat, anstatt sich beschenken zu lassen, der darf vor dem „Bema“ seine Werke beurteilen lassen, damit er sie nun auch richtig einschätzen lernt. Dies alles ist positiv zu sehen und ebenfalls eine Gnade. Diese Gläubigen konnten ja noch nicht anders. Sie mußten sich anstrengen, so lange sie nicht unter der totalen Gnade leben konnten. Nur wem die Neuzeugung geschenkt ist, zu der er nichts beitragen konnte, erfährt im Laufe seines Lebens, was totale Gnade bedeutet. Alle Gläubigen sind auf dem Weg zur totalen Gnade, aber eben erst mal nur auf dem Weg und noch nicht am Ziel. Der Richterstuhl, von dem alle Richtigstellung ausgeht, ist ein Mittel, um dieses Ziel zu erreichen.

Wer steht nicht vor dem Richterstuhl?
Röm.6,14 + 7,6.Wer vom Gesetz losgemacht und aufgrund seiner Erwählung schon jetzt erkennen darf, daß er mit Jesus gestorben und begraben ist, und damit auch mit ihm auferstanden ist  und schon jetzt in der Neuheit des Lebens wandeln darf, und der Neuheit des Geistes dienen darf. Und das in aller Schwachheit und mit Mißerfolgen. Kol.1,26, das Geheimnis des Leibes Christi ist groß. Dieses Geheimnis ist durch Paulus im Wort offenbart. Im Wort, und trotzdem noch nicht jedem Gläubigen. Wirklich verstehen kann es nur, wer diesen neuen Sohnesgeist geschenkt bekam. Die Leibesgemeinde soll schon in diesem Leben mit dem Christus einsgemacht werden, und wird somit in den inneren Lebenskreis Gottes gestellt. Dieses Geheimnis ist wirklich groß. Gott hat es nur Paulus und nicht den 12 Aposteln offenbart. In Röm.8,29-30 steht 8x „er hat“. Können wir das glauben, daß dies alles in Vergangenheitsform geschrieben ist? Oder fällt uns wieder ein „Ja, aber“ ein? Die 8x „er hat“, die hat er auch nach Eph.1,13 versiegelt. Was machen wir mit dem Christus in uns, von dem wir gerne reden, wenn wir dann vor dem Richterstuhl des Christus stehen? Merken wir, welche Unmöglichkeit wir unserem Herrn zumuten? Wenn wir mit Jesus gestorben und auferstanden sind, wenn er uns alles vergeben hat, dann will er auch unserer Werke nicht mehr gedenken. Doch das ist uns oft zu wenig, wir wollen unser Lob abholen, obwohl wir es längst haben. Hier werden 2 Heilslinien vermengt.

Für den Richterstuhl Christi gibt es 2 Auslegungen. Die meist verkündigte Auslegung sagt mit Paulus: Wir alle werden vor dem Richterstuhl Christi stehen (2.Kor.5,10). Das „wir alle“ deutet man auf den Erstlingsleib des Christus. Wir alle gehören aber nicht alle dazu. Es gibt noch eine zweite Heilslinie. Zu beachten ist auch, daß Paulus diese Worte in einem seiner ersten Briefe gebraucht. Dort hat er sich noch ganz mit seinen jüdischen Brüdern solidarisiert. Am Anfang hat er auch 3x zu Gott geschrien, ihm seine Leiden zu nehmen. Das war später in den Füllebriefen anders. Dort hat er sich in den Leiden gefreut. Er war zu seinem Christus hin gewachsen und lebte in der totalen Gnade. Jetzt erst konnte er sagen: mit gestorben, mit begraben, mit auferstanden und mit verherrlicht. Diese Worte hören wir nur bei Paulus in den letzten Briefen. Eines ist für mich ganz sicher, es sind welche auf dem Richterstuhl und viele davor. Hüten wir uns davor, eine Zuordnung der Gläubigen vorzunehmen. Das dürfen und können wir nicht. Freuen wir uns, daß alle Christus gehören, und überlassen  wir ihm die Zuordnung zu einem Dienst, für den er jeden ganz individuell gebrauchen  will. Dies soll das „?“ in der Graphik aussagen.
Siehe auch die Auslegung: Richterstuhl - Podium (bäma) "Christi und Gottes" von W. Gaßler.

2. Verschiedene Auferstehungen
Die wichtigsten Auferstehungen sind:
Die Auferstehung nach Phil.3.11. Es ist die Ausauferstehung, fortlaufend für Erstlinge der Leibesgemeinde (linke Seite der Graphik).
Die Auferstehung nach 1.Thes. 4,16  für Gläubige, die zum Erstlingsleib gehören. Die Erstorbenen in Christo.
Eine scharfe Trennung und Zuordnung in Bezug auf den Zeitpunkt ist nicht möglich, (siehe auch Off.20,4-5) denn alle gehören dem Christus und sind für einen Dienst berufen. Die einen sind „in“ Christo (1Thes.4,16 - der Christus in uns) und gehen ins Vaterhaus (Oikäterion – Wohnstätte außerhalb von Raum und Zeit). Die anderen gehören dem Christus in seiner Anwesenheit (sind des Christus 1.Kor.15,23) und gehen in den Wohnbau in den Himmeln (Oikodomä – innerhalb von Raum und Zeit), oder ins himmlische Jerusalem.

Auferstehung der beiden Zeugen Off.11,11. Und sie stiegen in den Himmel hinauf.
Entrückung des Sohnes, des männlichen Kindes Off.12,5. Entrückt zu Gott und seinem Thron.

Die als 1. Auferstehung bezeichnete Auferstehung nach Off.20,4-5 (bezieht sich auf Israel). Es ist die Auferstehung ins 1000 Jahrreich. Es sind die, die das Bild nicht angebetet haben und mit ihm als Priester 1000 Jahre herrschen werden. Über diese hat der 2. Tod  (Feuersee) keine Macht mehr.

Die 2. Auferstehung nach Off.20,17 am Ende der 1000 Jahre. Der weiße Thron, vor dem alle Ungläubigen stehen und nach ihren Werken gerichtet werden. Guttäter stehen im Buch des Lebens und müssen nicht in den Feuersee. Aber sie können noch nicht ins neue Jerusalem, sondern müssen erst den Weg der Heilung und Wiederbringung gehen. Dazu stehen außerhalb des neuen Jerusalems die Bäume, deren Blätter zur Heilung der Nationen sind, Off.22,2. Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben und durch die Tore in die Stadt hineingehen, Off.22,14.

Wir sind sein Werk (Kunstwerk), geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken,
welche Gott zuvor bereitet hat, auf daß wir in ihnen wandeln sollen. Eph.2,10.
zurück