Der
Römerbrief, Kapitel 1 – 8 im Überblick Zitate aus dem Buch von M. Schacke, der
Römerbrief, ergänzt von G. Kringe, 03/2007
Die
Neuordnung und die Freiheit im Geist
Römer 8,1: Also
gibt es keine Verurteilung mehr für die, die in Christus Jesus sind! Die Voraussetzung zu diesem Ausspruch
im Überblick aus Kapitel 1 bis 7 in 12 Punkten:
Rö 1.17: Der neue Weg zu Gott ist
geöffnet, der Glaube im Herzen gewirkt.
Rö 1,17 Denn Gottes Gerechtigkeit
wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: "Der
Gerechte aber wird aus Glauben leben". Hab 2,4 durch seinen Glauben, LXX
= aus meiner Treue, o. aus Glauben zu mir.
Rö 3,21 ff: Gottes Gerechtigkeit ist
ohne Gesetz offenbart.
Rö 3,21 Jetzt aber ist, ohne {Eig.
außerhalb, getrennt von} Gesetz, Gottes Gerechtigkeit geoffenbart
worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten:
Rö 3,23-24: Die Rechtfertigung
ist aus Gnaden geschenkt, umsonst, unverdient.
Rö 3,23-24 denn alle haben gesündigt
und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und werden umsonst gerechtfertigt
durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist;...
Rö 4,7-8: Das Bewusstsein der Vergebung
der Sünden ist tief im Inneren verankert.
Rö 4,7-8 Glückselig die, deren
Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind!
Glückselig der Mann, dem der Herr
Sünde nicht {O. keineswegs, gewisslich nicht} zurechnet! {Ps 32,1.
2.}
Rö 5,1: Der Friede mit Gott ist gegeben.
Rö 5,1 Da wir nun gerechtfertigt
worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott {Eig. Gott gegenüber}
durch unseren Herrn Jesus Christus,
Rö 5,2 durch welchen wir mittelst
des Glaubens auch Zugang haben zu dieser Gnade, in welcher wir stehen,
und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.
Rö 5,5: Die Liebe ist in unseren Herzen
ausgegossen (das Herz ist unser Ich).
Rö 5,5 ...die Hoffnung (Erwartung)
aber beschämt nicht, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere
Herzen durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben worden ist.
Rö 5,10: Der Tod Jesu Christi hat
vom Tod errettet und sein Leben errettet vom zukünftigen Zorn.
Rö 5,10 Denn wenn wir, da wir Feinde
waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, viel
mehr werden wir, da wir versöhnt sind, durch sein Leben {O.
in der Kraft seines Leben } gerettet werden.
Rö 5,11: Die
Neuordnung Gottes ist uns geschenkt!
Rö 5,11 Nicht allein aber das, sondern
wir rühmen uns auch Gottes {W. in Gott} durch unseren Herrn Jesus
Christus, durch welchen wir jetzt die Versöhnung (Veränderung
= Neuordnung) empfangen haben (dem Gott herabgeändert wurden – kat-allasso).
Rö 6,6: Unser alter Mensch, der ungöttlich
gegen Gott gerichtete Wille, ist im Tod Christi abgetan.
Rö 6,6 ...indem wir dieses wissen,
{Eig. erkennen} dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, auf dass
der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr
dienen. {O. nicht Sklaven sind}
Rö 6,8: Mit Christus sind wir gestorben,
mit ihm sind wir auch auferweckt.
Rö 6,8 Wenn wir aber mit Christo
gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden,
Rö 7,4: Dem Gesetz des Sinai sind
wir durch den Leib des Christus gestorben. Wir gehören dem, der aus
den Toten auferweckt ist.
Rö 7,4 Also seid auch ihr, meine
Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus,
um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, auf dass wir
Gott Frucht brächten.
Rö 7,6 u. 6,4: Schon heute dürfen
wir lernen, im Neuen des Geistes zu dienen und in der Neuheit des Lebens
zu wandeln.
Rö 7,6 Jetzt aber sind wir von dem
Gesetz losgemacht, da wir dem gestorben sind, in welchem wir festgehalten
wurden, so dass wir dienen in dem Neuen des Geistes und nicht
in dem Alten {Eig. in Neuheit... in Altheit} des Buchstabens. Rö 6,4 So sind wir nun mit ihm
begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf dass, gleichwie Christus
aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters,
also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.
Römer
8,1: Also gibt es keine Verurteilung mehr für die, die in Christus
Jesus sind!
Es fällt
auf, dass Paulus nichts von Buße sagt. Sündenvergebung, Rechtfertigung und
Frieden mit Gott gibt es doch nur nach tiefer Buße! Man kann doch
nicht einfach sein altes Leben übergehen und ins neue springen! Oder?
Aber gerade so ist es, so meint es Gott!
Zitat von A. Schlatter: Paulus
war kein Bußprediger, sondern ein Verkündiger der frohen Botschaft.
Von sich aus ist das menschliche Herz unbußfertig.
Erst wenn das Licht und die Liebe Gottes in einem Herzen ihre Wirkung getan
haben, kann ein Mensch das bisherige alte beurteilen und sich schuldig
sprechen, d.h. Buße tun. Nur von Gott ergriffene Menschen kommen
zur Sinnesänderung. Gott ist immer der Anfänger. So war es auch
bei Paulus vor Damaskus. Umsinnen können wir erst dann, wenn ein anderer
unseren Sinn auf das Göttliche lenkt. Dann können wir Buße
tun, d.h. umdenken. Von der großen Sünderin sagt Gott nicht:
Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat aufrichtig Buße
getan, sondern: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel
geliebt.
Es ist auffallend, dass Paulus im Römerbrief
die Buße übergeht, bis auf Rö 2,4 (die einzige Stelle,
wo Paulus von Buße redet)... oder verachtest du seine Güte...
nicht wissend, dass Gottes Güte dich zur Buße leitet?Also
tut es Gott!
Trotzdem gilt auch Apg 17,30, Paulus
in Athen auf dem Areopag: ...Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit
übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall
Buße tun sollen. Dies sagt Paulus zu Ungläubigen, die der Vielgötterei
huldigen. Die von Gnade und Vergebung keine Ahnung haben.
Im Anfang steht also doch die Buße.
Ja, aber von Gott gewirkt. Den Römerbrief schreibt Paulus an die
Christen in Rom. Sie brauchen keine Belehrung über ihre Sünden,
sondern über den auferstandenen Herrn, und als Folge davon über
die Neuordnung Gottes.
Wohl hatte es mit der Bußtaufe (Taufe
des Umsinnens) des Johannes des Täufers begonnen (Apg 13,24; 19,4),
aber im Zusammenhang mit den Offenbarungen über das Evangelium des
Christus, betreffend die Neuordnung Gottes und über das Evangelium
der Herrlichkeit des glückseligen Gottes (1Tim 1,11), ist Paulus mehr
und mehr zum Verkündiger des freimachenden und beglückenden Evangeliums
Gottes über seinen Sohn (Rö 1,3) geworden.
Der neue Weg ist eröffnet: Keine
Verurteilung mehr. Aber nur für die, die in Christus Jesus sind. Die
eine lebendige Verbindung mit Christus haben. Paulus war der erste, dem
Gott offenbarte, was es bedeutet, in Christus zu sein. Über 100 mal
schreibt nur Paulus davon.
Das Sein in Christus ist ein Lebensverhältnis.
Der erste, der in Christus war, ist Gott selbst (2Kor 5,19) „Gott war in
Christus“. Kol 2,9, ...in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig
(Gott ist und gibt die ganze Fülle). Joh 17,21 ...eins sein mit dem
Vater ...damit sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich
in dir...
Der Römerbrief entwickelt die Heilsgeschichte
über 8 Kapitel bis zum Höhepunkt der Sohnschaft. In weiteren
8 Kapiteln wird der Weg Israels und der anderen Menschen aufgezeigt.
Eine Einteilung für Kapitel 1 bis
4:
1. Rechtfertigung aus Glauben, geoffenbart
im Evangelium, Rö 1,1-17. 2. Die Notwendigkeit der Rechtfertigung
aus Glauben, Rö 1,18 - 3,20. 3. Wie wir gerechtfertigt werden, Rö
3,21-31. 4. Rechtfertigung ist keine neue Lehre,
Rö 4 (Abrahams Glaubensgerechtigkeit).
Rö 1,1-6 Paulus, Knecht Jesu Christi,
berufener Apostel, abgesondert zum Evangelium Gottes, welches er durch
seine Propheten in Heiligen Schriften zuvor verheißen hat über
seinen Sohn, der aus dem Samen Davids gekommen ist dem Fleische nach und
als Sohn Gottes in Kraft erwiesen dem Geiste der Heiligkeit nach durch
Totenauferstehung: Jesum Christum, unseren Herrn. Durch welchen wir Gnade
und Apostelamt empfangen haben für seinen Namen zum Glaubensgehorsam
unter all den Nationen, unter welchen auch ihr seid, Berufene Jesu Christi.
Rö 1,16-17 Denn ich schäme mich
des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden,
sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit
wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: "Der
Gerechte aber wird aus Glauben leben". {Hab 2,4}
Rö 4,2-5 Denn wenn Abraham aus Werken
gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen, aber nicht
vor Gott. Denn was sagt die Schrift? "Abraham aber glaubte Gott, und es
wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet." {1Mo 15,6}
Dem aber, der wirkt, wird
der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit. Dem aber, der nicht wirkt,
sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube
zur Gerechtigkeit gerechnet.
Bei der Auslegung kann nicht auf
alle Verse eingegangen werden.
Römer
1 kann in 10 Abschnitte eingeteilt werden (Muster der Einteilung nach M. Schacke):
1. Paulus, der Herrlichkeitsbote des verherrlichten
Christus und Apostel der gesetzesfreien Heilsverkündigung (1,1)
2. Eine Namensänderung. Das Evangelium,
durch die Propheten zuvor verheißen; der göttliche Sendungsauftrag
des Paulus. Das Sein in Christus (1,1-3)
3. Der Sohn Gottes und der Sohn Davids.
Das Nebeneinander der verschiedenen Heilserwartungen (1,4)
4. Gnade und Apostelamt des Paulus, Gehorsam
aus Glauben; Berufene Jesu Christi (1,5-6)
5. Geliebte Gottes und berufene Heilige
(1,7)
6. Ein Herz, frei von Eifersucht, aber
voll Dankes für den tätigen Glauben, den Gott durch andere Werkzeuge
gewirkt hatte (1,8)
7. Gottesdienst im Geist, im Evangelium
und in den Gebeten (1,9-10)
8. Paulus, ein Lehrer und Lernender zugleich;
ein Schuldner der Griechen und Nicht- Griechen. Suchte er Frucht oder Erfolg?
(1,11-15)
9. Das Evangelium, Kraft und Heil Gottes;
Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes auf Grund des Glaubens (1,16-17)
10. Gottes Zorn, die Selbstherrlichkeit
und Verderbtheit des Menschen (1,18-32)
Rö1,1. Paulus, Knecht (Sklave)
Christi Jesu, berufener Apostel.
o Hier schreibt der Mann aus Benjamin,
der ein reißender Wolf war, der sich voll und ganz eingesetzt
hat, gegen Jesus.
o Es ist der Mann, der vor Damaskus fragt:
Wer
bist du, Herr? (Im hebr. 3 Worte). Es ist der vom Licht Gottes
getroffene Saulus, der sofort eine Antwort bekommt: Ich bin Jesus, den
du verfolgst. Für Paulus war es eine Gottesstunde,
jetzt bestimmte Gott für ihn. Für Paulus brach sein Lebensinhalt,
seine Aufgabe, die er sich gegeben hatte, zusammen. Jetzt konnte er nur
noch fragen: Herr, was soll ich tun?
o Paulus war sofort bereit, den neuen
Auftrag zu übernehmen.
Er war ein Ausgesonderter,
für eine besondere Aufgabe. o Er war mehr als Verkündiger der
frohen Botschaft, er war Gesandter Christo Jesu
mit einem Sonderauftrag. Er nennt es „mein Evangelium“ nicht
von Menschen erhalten, sondern durch Gottes direkte Offenbarung.
Römer 1,1-7. Diese 7 Verse sind wie
eine Klammer um den ganzen Römerbrief.
Paulus, Knecht Christi
Jesu. Ausgesondert für das Evangelium Gottes über seinen Sohn.
Durch den auferstandenen Herrn Apostelamt empfangen
für seinen Namen ( wörtlich: in all den Nationen für den
Namen seinen).
o Knecht Christi Jesu. So nennt sich nur
Paulus. o Evangelium Gottes über seinen
Sohn. Über seinen Sohn: steht nur bei Paulus. o Gnade und Apostelamt für seinen
Namen zum Glaubensgehorsam in all den (Israel-) Nationen für seinen
Namen.
Rö 1,8-15. Zuerst der Dank für
die Gläubigen in Rom.
o Vers 10: Paulus freut sich darauf,
die Gläubigen in Rom zu treffen.
Paulus sehnte sich danach, diese Christen
persönlich kennen zu lernen, Rö 1,9-15.
o Vers 11: Er wollte sie befestigen, indem
er ihnen etwas weitergibt, was er nicht von Menschen empfangen hatte, sondern
durch Gottes Offenbarung.
o Vers 12: Mitgetröstet werden. Jeder
gibt dem anderen etwas aus seinem Glauben heraus. Deshalb brauchen wir
Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Ohne Gemeinschaft ist Wachstum
im Glauben schwer möglich.
o Vers 13-14: Er wollte zu ihnen, wurde
aber wiederholt vom Geist Gottes verhindert. Gottes Plan musste in der
richtigen Reihenfolge ablaufen.
o Vers 15: Ich bin willig, euch das Evangelium
zu verkündigen.
Rö 1,16-17. Zwei Schlüsselverse
für den ganzen Römerbrief.
Denn ich schäme mich nicht, das
Evangelium zu verkündigen, zuerst den Juden als auch den Griechen.
Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin offenbart
aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: Der Gerechte aber wird
aus Glauben leben. (Nicht aus seinen Werken).
Rö 1,18-32: Die Gottlosigkeit
der Menschen. „Denn“ es wird geoffenbart....
Gott hat ihnen das Erkennbare offenbart, damit
sie ohne Entschuldigung sind. Gott wird in dem Gemachten wahrgenommen.
Sie haben keine Entschuldigung.
Vers 24: Darum hat Gott sie dahingegeben.
3x, Vers 24, 26, 28. Gott erklärt ihnen warum.
Denn: Gottes Zorn vom Himmel über
alle Ungerechtigkeit, weil die Menschen den Schöpfer nicht in
der Schöpfung erkennen wollen (können?)
Durch ihren Unglauben verwandeln sie die
Wahrheit Gottes in Lüge.
Die Menschen tun was sie wollen und Gott
lässt es zu.
· Rö 1,32. Obwohl sie
Gottes Rechtsforderung erkennen, dass die, die so etwas tun, des Todes
würdig sind, üben sie es nicht allein aus, sondern haben auch
Wohlgefallen an denen, die es tun.
Römer
2 kann in 3 Abschnitte eingeteilt werden
1. Auch die Juden unter dem Zorn Gottes.
Das Richten anderer entschuldigt keinen Menschen (2,1-11)
2. Das Sündigen macht Juden und Nationen
gleich (2,12-16)
3. Das Gesetz nützt den Juden nichts,
auch sie sind Gesetzesübertreter (2,17-29)
Römer 2:
Vers 1-11: Paulus schneidet alle Ausflucht und Entschuldigung ab. Keine Entschuldigung,
weil Gott durch die Schöpfung und das Gewissen redet. Rö 2,1: Deshalb
bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch.
Weil ich dir meine Existenz in
der Schöpfung gezeigt habe. Doch du hast deine eigenen Erklärungen
und weißt es besser.
Vers 1-4 Ohne Entschuldigung
ist der Mensch, wenn er andere richtet. Indem der Mensch andere
richtet, stellt er sich über ihn. Er macht sich zum Richter und deshalb
benötigt er selbst einen Richter.
Matt 7,1-5 - Richtet nicht, damit ihr nicht
gerichtet werdet. Mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen
werden.
Joh 8,7 - Wer von euch ohne Sünde
ist, der werfe den ersten Stein.
Zu Vers 4: 2Petr 3,9. Der Herr
verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine
Verzögerung haltena, sondern er ist langmütig euch gegenüber,
da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur
Buße kommenb. (a) Hebr 10,37; (b) Rö 2,4; 1Tim 2,4. 2Petr 3,15.
Und seht in der Langmut unseres Herrn die Rettung1, wie auch unser geliebter
Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit euch geschrieben hat, (1)
w. haltet die Langmut unseres Herrn für Rettung (o. Heil).
Der Vater hat dem
Sohn alles Gericht übergeben und nicht den Menschen. Wer andere richtet stellt sich selbst
unter das Gesetz Gottes.
Wenn wir andere richten, pochen wir auf
unser vermeintliches Recht.
Ein Richter weiß was recht ist,
deshalb hat oder tut er kein Unrecht.
Der Mensch der
richtet, braucht keine Güte Gottes, keine Vergebung, keine Barmherzigkeit. Der natürliche
Mensch weiß nicht, dass die Güte Gottes ihn zur Buße leitet
und damit in die Barmherzigkeit und Gnade Gottes einbindet.
Vers 5-6: Der Tag des Zorns. Das gerechte
Gericht Gottes wird durch Christus ausgeführt, Haupt und Glieder.
o Für den Leib gilt: 1Thes 1,10
...
der uns errettet vom kommenden Zorn.
Zu Vers 6: Matt 16,27. Denn der Sohn
des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln
(a), und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tunb. (a) Kap.
24,30; 25,31; 26,64; Mk 13,26; 2Thes 1,7; (b) 2Kor 5,10; Offb 2,23
o Nach Gnade oder nach Werken: Ps 62,13.
Zwei Dinge sind es, die ich gehört, dass die Macht bei Gott ist, und
dein, o Herr, die Gnade; denn du vergibst jedem nach seinem Werk.
Jer 17,10. Der Herr gibt nach der Frucht
seiner Taten. 2Kor 5,10. Richterstuhl des Christus. Joh 5,28-29. Auferstehung
zum Leben oder Gericht. Matt 25,31-46. Völkergericht (all die Nationen
- Israel zuerst).
o Der gnädige Herr erlässt das
Darlehen und der Knecht fordert es von dem Schuldner zurück. Gott
vergibt und der Mensch besteht auf seinem Recht.
Vers 7-8, Guttäter: Vergeltung
an denen, die Gott nicht kennen. 2Thes 1,8-9. Dabei übt
er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen, und an denen, die dem Evangelium
unseres Herrn Jesus nicht gehorchen; sie werden Strafe leiden, ewiges Verderben
vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke Aber
die Gott kennen: (Bei denen muss es nicht mehr nach Werken gehen).
2Tim 1,8-9. So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn
noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide mit für das Evangelium
nach der Kraft Gottes! Der hat uns errettet und berufen mit heiligem Ruf,
nicht nach unseren Werken, sondern nach <seinem> eigenen Vorsatz und
der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben.
Zwei Heilslinien
- Werke und Glaube. Beide bekommen etwas, wenn sie an Jesus glauben. Joh 3,36: Wer an den Sohn glaubt = äonisches
Leben. Wer an den Sohn nicht glaubt = äonische
Pein. Auf Grund von Werken gibt es: Vers 9-10: Drangsal und
Angst, der Böses vollbringt -Herrlichkeit
und Ehre, der Gutes wirkt. Zu Vers 9: Rö 1,16: Juden zuerst
als auch den Griechen. Kraft und Heil jedem Glaubenden. Rö 3,9-12: Alle sind unter der Sünde.
Alles
was das Gesetz sagt, sagt es denen, die im Gesetz sind (leben).
Zu Vers 10: + Rö
1,17. „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.“
Zu Vers 11: Kein Ansehen der
Person auf Herkunft, Stand oder Intelligenz. Apg 10,34: Petrus sagt: Wahrlich
begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht. (Petrus wurde nach Caesarea
zu den Nationen geschickt - Bekehrung des Kornelius)
Vers 12 - 16. Gottes unparteiische Gerechtigkeit
im Gericht.
Zu Vers 12: Mit oder ohne Gesetz,
die Werke werden beurteilt.
Zu Vers 13: Nicht die Hörer,
sondern die Täter werden gerecht gesprochen (Guttäter). Jak 1,22,25.
Im Tun glücklich. 1Joh 3,7. Kinder, niemand verführe euch!
Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie er gerecht ist.
Matt 7,21. Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr,
Herr! wird in das Reich1 der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen
meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. (1) o. die Königsherrschaft.
Zu Vers 14:
Nationen, die kein Gesetz haben, sind sich selber ein Gesetz.
Zu Vers 15: Gott hat ihnen
ein Gesetz ins Herz geschrieben - Gewissen. Rö 1,19,22,32.
Wer unter Gesetz sündigt, wird auch
darunter gerichtet. Die kein Gesetz haben werden nach dem Gesetz ihres
Gewissens gerichtet.
Zu Vers 16: Gott
richtet das Verborgene der Menschen an seinem Tag, nach dem Evangelium,
wie es Paulus verkündigt, durch Jesus Christus. 1Kor 4,5; 2Kor 5,10
- Richterstuhl des Christus.
o 5Mo 4,19-20. Israel soll Gott dienen,
die
anderen Völker dienen noch dem Heer der Himmel. o Das Volk für seinen Namen wurde
noch einmal geteilt. Damit gibt es auch Nationen für seinen Namen
und dann den Rest der Völker. So kann auch eine Dreiteilung
gesehen werden. Juden - Griechen - alle Völker. 1. Juden + Nationen für seinen
Namen (Israel), auch Juden u. Griechen genannt. Im großen Römischen
Reich, zur Zeit des Paulus noch ungeteilt, war die Umgangssprache griechisch.
2. Nationen, zu denen hin sein Name
gerufen ist (Mischnationen), Abendland.
Siehe auch die Richtung der Missionsreisen
von Paulus.
3. Übrige Nationen bzw. Völker
weltweit. Dahingegebene Völker.
Diese 3 Gruppen können an
keinen Völker- oder Landesgrenzen festgemacht
werden. Die Völkervermischung ist weltweit geschehen.
Vers 17-29: Hier geht es
nicht um die Leibesgemeinde, sondern um Guttäter die im Buch des
Lebens stehen, d.h. auch ungläubige Juden. Der Jude unter der Anklage
Gottes. Der Stolz der Juden, ihr Hindernis zu Gott. Sie hatten das Gesetz
Gottes und durch die Beschneidung zählten sie zu seinem Bundesvolk.
Das Nichtverstehen des Gesetzes im Sinne Gottes,
war das Problem der Juden. Obwohl sie das Gesetz haben, tun sie alles,
was auch die Nationen tun. Hier kommt der Angriff auf den freudigen Stolz
der Juden. Ihre Mission war:
„ Wer im Gesetz seine Ruhe findet und
sich Gottes rühmt, und das Wesentliche des Gesetzes erfasst, der braucht
keine Rettung. Als Wegleiter der Blinden bringt er den Nationen alles,
was sie brauchen“. (Zitat von Werner de Boor ). Damit sind Paulus und seine
Begleiter überflüssig.
Dieser Ansicht stellt Paulus die Not und
die Schuld des tiefen Zwiespaltes zwischen Wort und Tat, zwischen
Lehre
und Leben entgegen.
Dies war auch der Angriff von Jesus selbst
auf die frommen Juden zu seiner Zeit. Wie oft sagt Jesus zu ihnen: Ihr
Heuchler.
Zu Vers 23: Gott verunehren
kann nur ein Frommer, die Ungläubigen lästern Gott.
Zu Vers 25: Die Beschneidung
war ein Bund mit Abraham, als es Israel noch nicht gab. Ein einseitiger
Bund, der an die Treue Gottes gebunden war, weil die Menschen diesen Bund
nicht halten konnten (1Mo 17).
Der Bund am Sinai war ein gegenseitiger
Bund, den das Volk nicht gehalten hat, deshalb kamen all die Gerichte über
das Volk.
Wenn der Bund vom Sinai (Gesetze) nicht
gehalten wird, ist die Beschneidung (Bund mit Abraham) nichts nütze.
Die Beschneidung wird zur Unbeschnittenheit.
Zu Vers 28-29: Die Beschneidung
am Fleisch rettet nicht, wenn ihr euch nicht ehrlich bemüht.
An dieser Stelle sagen einige Christen:
Das ist der Beweis, Israel ist beiseite gestellt (was ja stimmt) und deshalb
sind wir das geistliche Israel (was nicht stimmt).
Römer
3 kann in 7 Abschnitte eingeteilt werden
1. Menschen belohnen Gottes Treue mit
Untreue (3,1-8) 2. Das Gesetz verurteilt alle und bewirkt
Erkenntnis der Sünde (3,9-20) 3. Gottes Gerechtigkeit ohne Gesetz
(3,21) 4. Gottes Gerechtigkeit durch den Glauben
des Christus (3,3,22) 5. Wegen der Sünde kein Unterschied
vor Gott, alle leiden Mangel und werden umsonst gerechtfertigt (3,23-24) 6. Christus als Gnadenstuhl (3,25-26) 7. Das Gesetz des Glaubens; Glaube
und Gesetz; der Juden und Nationen Gott (3,27-31)
Bis Rö 2,29 und auch noch Kap.3,1-20,
geht es nicht um die Leibesgemeinde. Paulus musste erst die Grundlagen
vom Gesetz und der Gerechtigkeit Gottes legen. Auch in Kap.3,1-20 geht
es um Gottes Urteil, vor dem alle gleich sind. Keiner hat einen Vorrang.
Zu Vers 20: Darum: Aus Gesetzeswerken
wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden, denn durch Gesetz kommt
Erkenntnis der Sünde. Deshalb ist Gesetz notwendig, gut und nützlich.
Gesetz ist die Voraussetzung, damit
Gnade wirksam werden kann, Rö 1,17.
Zu Vers 1 und 9. In Vers 1 ein
Vorzug
und
in Vers 9 kein Vorzug. Vers 1: Die Verheißung Gottes
(Rö 9,4). Es ist ein einseitiger Bund Gottes, der auf die Treue Gottes
zu seinem Volk gegründet ist.
Vers 9: Ein zweiseitiger Bund,
auf das Gesetz vom Sinai gegründet.
Zu Vers 5-7: 2x „Wenn aber“.
5 = Kapitulation des sündigen
Menschen. Paulus will den ganzen Menschen überzeugen.
7 = Es geht um das Evangelium der souveränen
Gnade Gottes, damit Gott verherrlicht wird.
Lüge heißt: Die Wahrheit Gottes
umkehren und den Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Zu Vers 8: Paulus übernimmt
die falsche Logik der Juden, um sie zu widerlegen (er benutzt ihre Worte).
Zu Vers 9: Wer hat einen Vorzug?
Keiner! Alle sind unter der Sünde.
Zu Vers 10: Kein Gerechter, kein
Verständiger, keiner der Gott sucht. 3x wird der menschliche Eigenwille
angesprochen.
· Ein
Ungläubiger tut nicht was er will, er wird von den Mächten gesteuert.
Der eigene Wille kann sich nicht durchsetzen. · Wer
in Christus lebt, wird von Christus gesteuert. Ein Mensch hat einen eigenen
Willen, aber keinen freien Willen.
Vers 10-18: Paulus beschreibt den
Zustand der Menschen - auch nicht einer!
Zu Vers 19: Dies alles wird auch
denen gesagt, die unter Gesetz sind.
Zu 3. Rö 3,21 - 31.Jetzt
beginnt die Botschaft der Rechtfertigung, 5 Dinge: 1. Die Quelle der Rechtfertigung ist die
Gnade,
Vers 24.
2. Ihr Fundament ist das Blut,
Vers 25 u. Kap. 5,9.
3. Ihr Kanal ist der Glaube, Verse
22,26,28.
4. Der Beweis ist die AuferweckungJesu,
Kap 4,25.
5. Ihr sichtbares Zeugnis sind die Werke,
Jak 2,14-26.
Abrahams
Glaubensgerechtigkeit. Römer
4 kann in 4 Abschnitte eingeteilt werden
1. Abraham gerecht vor Gott (4,1-8) 2. Ohne Beschneidung gerecht gemacht
(4,9-12) 3. Die Verheißung ist durch Glauben
und nicht durch Gesetz (4,13-16) 4. Der Glaube Abrahams (4,17-25)
Rechtfertigung aus Glauben ist keine neue
Lehre. Siehe die Ausführungen zu Hiob.
Gerechtigkeit aus
Werken oder Glauben, Vers 1-8. (Vers 4 und 5 - Lohn nach Schuldigkeit
reicht nicht, aber Gerechtigkeit aus Glauben entspricht
der totalen Gnade und soll einmal alle erreichen.
Die Beschneidung Abrahams als Siegel
der Gerechtigkeit, Vers 9-12.
Abraham, unser aller Vater - nicht durch Gesetz,
sondern durch Glaubensgerechtigkeit,
Vers 13 (kommt nur hier vor).
Darum ist es aus Glauben, dass es nach
Gnade gehe, damit die Verheißung dem ganzen Samen sicher sei, dem
vom Gesetz und dem vom Glauben, Vers 16.
Wenn Gerechtigkeit nur aus den Werken
käme, bzw. aus dem Halten der Gesetze, dann wäre Gnade nicht
notwendig. Da der Mensch die Gesetze nicht alle und immer halten kann,
ist er auf die Gnade angewiesen, d.h. alle brauchen Christus, den Auferstandenen.
Abraham, Vater vieler Nationen. Der
Vater der Menge, Vers 17 ff.
Rö 4,20-22 ...und zweifelte nicht
an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde gestärkt
im Glauben, Gott die Ehre gebend, und war der vollen Gewissheit, dass er,
was er verheißen habe, auch zu tun vermöge. Darum ist es
ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden.
Rö 4,23-25 Es ist aber nicht allein
seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet worden,
sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet
werden soll, die wir an den glauben, der Jesum, unseren Herrn, aus den
Toten auferweckt hat, welcher unserer Übertretungen wegen dahingegeben
und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.
Frieden
mit Gott durch den Glauben in Christus Jesus. Römer
5 kann in 4 Abschnitte eingeteilt werden
1. Beginn der Neuordnung Gottes mit
uns (5,1-2) 2. Unsere Ausbildung und Ausrüstung
für die Neuordnung (5,3-5) 3. Geborgen in der Neuordnung und unsere
Beteiligung an ihr (5,6-11) 4. Durch Adam den Tod, durch Christus
das Leben, in Verbindung mit der Neuordnung (5,12-21)
Kapitel 5 in 12 Punkten
Segnungen, die der Rechtfertigung folgen:
1. Vers 1. Frieden
mit Gott. 2. Vers 2. Zugang
zu Gott. 3. Vers 3. Rühmen
in der Trübsal, Drangsal bewirkt Ausharren - Bewährung
- Hoffnung.
4. Vers 5. Denn!
Die
Liebe Gottesist
in unseren
Herzen ausgegossen.
Dieses große Geschehen findet im AT
und in den Evangelien keine Parallele. Es konnte erst geschehen, nachdem
Christus zur Rechten Gottes verherrlicht war und die tieferen Gottesoffenbarungen
wegen des Leibes des Christus gegeben waren.
Auswirkungen aufgrund unserer Rechtfertigung
in den Versen 1-5 nach M. Schacke:
Wir haben Frieden mit Gott. Wir sind mitten
hineingestellt in die Wirklichkeit Gottes.
Der Glaube ist ein lebendiger Faktor geworden,
um das von Gott geschenkte Heilsgut in einem Menschen wirksam zu machen.
Wir haben unbeschränkten Zugang in die
Gegenwart Gottes. Wir gehören zum innergöttlichen Lebensbereich,
zur Familie Gottes.
Unser Vertrautwerden mit dem göttlichen
Lebenskreis wird uns Schritt für Schritt die Gottes- und Christusherrlichkeit
größer machen. Und sie wird so zu einer befreienden Hoffnung.
Vorhandene Trübsale sind nicht unvereinbar
mit der Lebensmacht Gottes. Wir lernen, dass sie uns prägen und formen
und uns zubereiten für den Herrlichkeitsberuf.
Alles findet seine Bestätigung durch
die Liebe Gottes. Gott hat uns nicht nur zu sich emporgehoben, sondern
er ist auch zu uns herabgekommen. Dergestalt ist Gott in uns und wir sind
in ihm. Das ist unsere Gottesverbindung in der Neuordnung Gottes, unsere
Grundlage nicht nur für diese Zeit, sondern für alle Ewigkeit
(1Joh 4,12,15). Zitat Ende.
5. Vers 6 ff. Denn
Christus ist für uns gestorben.
Ab Vers 6 geht es um unser Geborgensein in
der Neuordnung und unsere Beteiligung
an ihr. Neuordnung = In Christus sein.
Eine Botschaft, die nur Paulus offenbart bekam.
6. Vers 10. Denn
Gott versöhnte, als wir Feinde waren (kat-allasso).
kata = völlig, allasso = verändern,
herabändern, austauschen. Verändern und in eine Neuordnung
hinein versetzen. 2Kor 5,14 - die Veränderung ging herab in den Tod.
Eph 2,16, Kol 1,21-22 - Durch diese Herab-Änderung wurde die Feindschaft
beseitigt.
Versöhnung: Der Begriff „Versöhnung“
gibt nicht das her, was der Grundtext meint. Eine Versöhnung, die
das Verhältnis zwischen Menschen und Gott meint, gibt es nicht. Versöhnung
mit Gott (vom Menschen aus) ist unmöglich. Hinter Versöhnung
steht der Gedanke von Veränderung. Als ein Werk Gottes bewirkt
sie eine Veränderung von einem Zustand der Feindschaft in einen Zustand
der Freundschaft und des Angenommenseins (Zitat aus: „Was die Bibel lehrt“).
1Joh 4,14, diese Veränderung in Christus
bedeutet Rettung für den ganzen Kosmos.
Joh 5,26; 11,25-26; Kol 3,3-4 - das Leben
ist die höchste Form der Gottgleichheit. (Kommentar zum Römerbrief
von W. Einert, Seite 230).
Stellen mit Versöhnung: Rö 5,10;
1Kor 7,11; 2Kor 5,18; 19; 20; Eph 2,16; Kol 1,20,21; Matt 5,24.
Zwei Bibelübersetzungen im Vergleich,
1.Stelle aus rev. Elberfelder; 2. Stelle aus Baader:
Rö 5,10-11 Denn, wenn wir,
als wir noch Feinde waren, mit Gott versöhnt worden
sind durch den Tod seines Sohnes, wie viel mehr werden wir als Versöhnte
gerettet werden durch sein Leben!
Aber nicht nur das, sondern wir
rühmen uns auch Gottes durch unsren Herrn Jesus Christus, durch welchen
wir nun die Versöhnung empfangen haben.
Rö 5,10-11 Denn wenn wir als
Feinde* Seiende dem Gott herabgeändert* wurden durch
den Tod seines Sohnes, in vielem, viel mehr, als Herabgeändertwordene*
werden wir gerettet werden infolge seines Lebens*.
Nicht allein aber dies, sondern auch Rühmende
sind wir infolge des Gottes durch unseren Herrn JESuUS ChRISTOS, durch
den wir nun die Herabänderung* genommen.
Für den Begriff Versöhnung
nehmen
wir besser den Begriff „Neuordnung“. Rö 5,10-11 Denn wenn, da wir
Feinde waren, Gott uns in seine Neuordnung hineingestellt
hat durch den Tod seines Sohnes, wie viel mehr werden wir, da wir in der
Neuordnung
stehen, durch sein Leben gerettet werden. Nicht allein aber das, sondern
wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch
den wir jetzt die Neuordnung empfangen
haben.
Paulus verbindet diese Neuordnung nicht
in erster Linie mit der Sündenvergebung, sondern mit unserer Rechtfertigung.
Also, nicht die Ordnung unserer alten Vergangenheit, sondern unser Neuanfang
in der göttlichen Neuordnung, und zwar auf Grund der Rechtfertigung
ist wichtig (Zitat v. M. Schacke).
Weitere Stellen mit Versöhnung
bzw. mit Herabänderung (kat-allasso): 1Kor 7,11 ...wäre sie aber schon
geschieden, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich
mit dem Manne. Der Mann aber soll die Frau nicht verstoßen.
1Kor 7,11 ...so sie aber auch getrennt
wurde, bleibe sie unverheiratet oder sei dem Mann herabgeändert*;
Und
den Mann weise ich an, das Weib nicht zu entlassen.
(Hier bezieht sich „kat-allasso“
auf die Beziehung zwischen Mann und Frau, alle weiteren Stellen auf das
Verhältnis zwischen Gott und den Menschen) 2Kor 5,18-19; 2Kor 5,20;
Eph 2,16; Kol 1,20-22; Matt 5,24.
7. Vers 11. Wir
rühmen uns in dem Gott! Dem sich Rühmen der Hoffnung der
Herrlichkeit Gottes (5,2) und dem sich Rühmen der Trübsal (5,3)
hat Paulus noch ein drittes beigefügt: „Wir rühmen uns Gottes“
(5,11). Er tut es, weil sich die Neuordnung Gottes so mächtig und
so weit vor ihm auftut. Er ist überwältigt, dass wir sie empfangen
haben. Paulus liegt es daran, dass die Tat des Christus weit bedeutungsvoller,
wirksamer und umfassender ist als alles, was mit Adam zusammenhängt.
Paulus will deutlich machen, weil uns die Neuordnung schon jetzt gegeben
ist, dass wir im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus. So wie
Sünde und Tod durch Adam in die Menschheit kam, so kommen Gnade und
Leben durch Christus zu allen Menschen. Es gibt zwei Ordnungen, die jeweils
von einer Person ausgehen, die alte Ordnung, die in den Tod führt
und
die
neue Ordnung, die in das Leben führt. Der alten Ordnung
hat Adam durch seinen Ungehorsam den Stempel der Sünde aufgedrückt.
Die
neue Ordnung bedeutet Christus durch und durch (2Kor 5,17).
8. Vers 12 ff.
Darum! In Adam sind alle unter dem Todesurteil. In Christus werden alle,
die glauben, lebendig gemacht. Jeder in seiner Ordnung, 1Kor
15,20-24. Sünde wird nicht zugerechnet, wo kein Gesetz ist. Wenn aber
schlechte Werke gegen das Gewissen gewirkt werden, dann werden diese zugerechnet.
Durch das Gewissen ist in jedem Menschen ein Gesetz. Für die, die
nicht glauben, ist der Gerichtsmaßstab das Gesetz und ihre Werke.
Für die, die glauben, ist der Gerichtsmaßstab nur noch die Gnade.
Die Verse 15, 16, 17, 18, 19 und 21 enthalten
6 Vergleiche der alten und der neuen Ordnung. Z.B. Vers 15:
Wenn durch des einen Übertretung (1.
Adam) die vielen gestorben sind - so ist die Gnade Gottes...
die durch einen Menschen (2. Adam), Jesus Christus ist, gegen die vielen
überströmend geworden.
Von Menge ist der Abschnitt überschrieben
mit: Christus als Gegenbild von Adam: die Gnade ist mächtiger als
die todbringende Sünde. Wie Sünde und Tod durch Adam, so kommen
Gnade und Leben durch Christus zu allen Menschen.
9. Vers 15b. Die
Gnade ist überströmend geworden. Die Gnade kennt keine Grenzen und schließt
alles mit ein. Gnade meint immer total alles. Gottes Gnade ist grenzenlos
und wird alle Menschen erreichen.
10. Vers 18 ff. Durch
eine Gerechtigkeit für alle Menschen Rechtfertigung des Lebens.
Die Voraussetzung, um Gnade zu bekommen, ist nur der Glaube an den, der
durch sein stellvertretendes Sterben am Kreuz alles bezahlt hat.
11. Vers 20. Das
Gesetz kam daneben hinzu, damit die Sünde überströmend wurde.
Nur
wo Sünde als Sünde erkannt wird, kann die Gnade wirken. Die Gnade
ist immer mächtiger als die Sünde. Dies ist so, weil Christus
der Sieger ist. Das Gesetz ist auch Gnade Gottes, sonst wäre es unmöglich,
das eigene Fehlverhalten zu erkennen. Nur durch dieses Erkennen kann Buße
und Vergebung erfolgen und kann Heilsgeschichte wirkungsvoll ablaufen.
12. Vers 21. Die
Gnade herrscht durch Gerechtigkeit zum äonischen Leben.
Es ist äonisches Gottesleben über die Äonen hinaus. Es soll
ins unverlierbare Gottesleben einmünden. Die Äonen gehen zu Ende,
göttliches Leben ist endlos. Das ist das Ziel Gottes, des Vaters.
Damit er alles in allem sei.
Das Ziel Gottes
ist seine Herrlichkeit und Fülle, und dazu sollen wir alle beitragen.
Eph
3,19.
Der
Gläubige und die Sünde! Römer
6 kann in 2 Abschnitte eingeteilt werden
1. Unsere Gleichsetzung mit Jesus Christus
in dessen Tod und Leben im Zusammenhang mit der Neuordnung (6,1-11) 2. Frei von der Macht der Sünde,
Diener der Gerechtigkeit, Wandel in der Heiligung (6,12-23)
Vers 1-3. o Sollen wir nun bewusst in der Sünde
verharren, damit die Gnade überströmend wird? Wenn der alte Mensch
mitgestorben ist, wenn wir das glauben, dann macht das Verharren in Sünde
traurig. Dann fehlt etwas von der Jubelfreude in Christus.
Vers 4. o Die große Paulusbotschaft vom
Leib des Christus. Mit ihm gestorben, begraben in den Tod, wie Christus
auferweckt wurde, so auch wir durch die Herrlichkeit des Vaters. Wir dürfen
es lernen, in der Neuheit des Lebens zu wandeln. Es geht um eine neue Schöpfung
(bara). Dies war vor dem Kreuz nicht möglich. Es ist das 4. von 5
mal „bara“. „bara“ bedeutet: Erstmalig in die für uns sichtbare
Zeit, den Chronos, gestellt.
1. „bara“ Im
Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde, Genesis 1,1. 2. „bara“ Im
5. Tag die Fische und Seeungeheuer, Genesis 1,21. 3. „bara“ Im
6. Tag den Menschen in seinem Bilde, Genesis 1,27. 4. „bara“ (im
NT “ktizo“) Ein neuer Mensch, eine neue Schöpfung in Christus, Rö
6,4. 5. „bara“ (im
NT “ktizo“) Einen neuen Himmel und eine neue Erde, Jes 65,17. Danach ist /
wird alles neu, Off 21,5.
Vers 5-6. o Unsere Gleichheit in seinem Tod, aber
auch in seiner Auferstehung. Das ist unser Ziel, dem Christus gleichgestaltet
zu werden, damit wir der Sünde nicht mehr dienen.
Vers 7-9 o Wer gestorben ist, ist frei von der
Sünde. Der Sünde sind wir gestorben, aber in Christus leben wir.
Das schließt nicht aus, dass wir sündigen können und es
auch noch tun.
Vers 10-14 o Mit Christus gestorben bedeutet, Leben
in Christus zu haben. Damit sind wir Lebende aus Toten, und unter der Gnade
kann uns die Sünde nicht mehr beherrschen.
Vers 15 ff. o Von Sklaven der Sünde zu Sklaven
der Gerechtigkeit (des Christus), das ist die Neuordnung nach Kreuz und
Auferstehung von Jesus. Der Tod Jesu steht zwischen der alten Ordnung (Gesetz
und Werke) und der Neuordnung Gottes (Glaube und Gnade). Die neue Ordnung
bedeutet das Heil Gottes, in diesem Sinne lesen wir 2Kor 5,17 (In Christus
sind wir eine neue Schöpfung).
Vers 22-23. o Frei von der
Macht der Sünde und ein Sklave Gottes zu sein, bedeutet eine große
Jubelfreude. Es bedeutet Frucht in Heiligkeit und als Vollendung äonisches
göttliches Leben. Ein Leben in einer göttlichen Dimension, die
für uns heute unvorstellbar ist.
In Christus haben wir mit der Sünde
nichts mehr zu tun, weil in Christus einfach keine Sünde ist. Können
wir das heute schon fassen? Wohl kaum, weil dazwischen immer noch das sündigen
Können steht. Weil der Leib noch nicht erneuert und vollendet ist.
Wenn wir in Christus sind, dann sind wir
eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen,
siehe, es ist alles neu geworden. Diese
Tatsache des Sohnesstandes passt nicht
mit unserem Sohneszustand zusammen.
Aber Gott schaut auf unseren Sohnesstand in Christus
und nicht auf unseren heutigen Sohneszustand.
Er weiß doch, dass die Vollendung für uns noch fehlt. Wie tröstlich,
wenn wir dieses erkennen dürfen. Welch einen Gott und Vater haben
wir doch! Er denkt in viel höheren Dimensionen, die wir heute kaum
fassen können. Trotzdem erklärt er sie uns in seinem Wort. Dafür
hat er sich Paulus auserwählt, für die 4. Dimension der Höhe.
Keinem anderen hat er diesen Auftrag gegeben.
Ist
das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Römer
7 kann in 2 Abschnitte eingeteilt werden
1. Frei vom Gesetz (7,1-6) 2. Die Not der Glaubenden, die sich
heute unter Gesetz stellen (7,7-25)
Der Mensch will wirken und etwas erreichen,
er möchte belohnt werden. So steht aber das fromme Ich der absoluten
Gnade Gottes im Weg. Der Mensch muss erkennen, dass er das tut, was er
nicht will und damit in eine ausweglose Lage kommt. Doch diese Lage macht
die ganze Gnade Gottes möglich. Die ausgestreckte Hand Gottes kann
ergriffen werden, indem man das eigene Ich loslässt. Deshalb bleibt
Paulus nicht bei dem elenden Mensch in Vers 24 stehen, sondern geht weiter
in der Neuordnung Gottes und stimmt einen Dank auf Gott durch Jesus Christus
an. Wenn auch das Fleisch dem Gesetz und der Sünde dient, etwas anderes
kann es nicht, so dürfen wir doch mit unserem neuen Denksinn dem Gesetz
des Geistes und der Neuheit dienen. Nur so kann die Not vieler Glaubenden
beseitigt werden, durch das Geschenk des Glaubens in Christus. Was wir
dazu tun müssen, ist, uns beschenken lassen von dem Geber aller Gaben.
Unsere Freiheit im Glauben müssen und können wir nicht kaufen
oder verdienen. Gnade gibt es nur geschenkt.
Dieses Glaubensziel bringt Paulus in Kapitel
8 auf den Höhepunkt. In Kapitel 7 ist ein wichtiges Zwischenziel
erreicht, die Sündenerkenntnis und das Erkennen der Ohnmacht des Menschen
für seine Rettung. Damit kann Vers 1 von Kapitel 8 glaubensvoll ausgesprochen
werden. Siehe
auch: Die Zahlen.
Die
Neuordnung Gottes und das Sein in Christus
Römer
8 kann in 6 Abschnitte eingeteilt werden
1. Die Neuordnung und die Freiheit im
Geist (8,1-11) 2. Die Neuordnung und die Sohnschaft
(8,12-17) 3. Die Neuordnung und das Offenbarwerden
der Söhne Gottes (8,18-23) 4. Das Seufzen der Söhne Gottes
und des Heiligen Geistes (8,23-27) 5. Die Zuversicht der Söhne Gottes,
dem Bild des Sohnes gleichgestaltet zu werden (8,28-30) 6. Die Neuordnung und der Triumph der
Liebe Gottes (8,31-39)
Große Aussagen aus Kapitel 8:
Also
gibt es jetzt keine Verdammnis für die, welche in Christus Jesus sind. Das
ist das große Thema des Römerbriefes: Frei
in Christus!
Das
Ziel Gottes ist ganz klar aufgezeigt: Alles
aus Gott und für Gott und zu Gott hin. Der
Weg für dieses Ziel wird in Römer 9 bis 16 noch einmal erklärt.
Vers 2: Dass wir in Christus wirklich
frei vom Gesetz sind, das kann uns nur der Geist Gottes vermitteln. Und
es ist ein Geist der Sohnschaft, indem wir rufen: Abba, lieber
Vater.
Vers 16: Der Geist bezeugt mit
unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben,
Erben Gottes und Miterben Christi, da wir nämlich wirklich
mitleiden, damit wir auch mit verherrlicht
werden.
Vers 28: Wir wissen aber,
dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten
mitwirken müssen.
Vers 29-30: Nachdem hier 5x steht, er
hat, endet diese Aufzählung mit dem Wort, dass er uns schon
verherrlicht hat. Dies
ist aber heute noch in dem Christus verborgen.
Vers 31-39: Nach diesen gewaltigen Aussagen
können wir mit Paulus nur noch sagen: Was sollen wir nun hierzu sagen?
Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns? Er, der doch seinen eigenen
Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle hingegeben hat,
wie sollte er uns mit ihm nicht alles (das All)
schenken? Niemand kann uns beschuldigen und von der
Liebe Gottes scheiden, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Denn ich bin überzeugt,
dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges
noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch
irgend ein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der
Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserem Herrn. Rö 8,38-39
Zum
Schluss triumphiert die Liebe Gottes. Der
Tod ist überwunden, Neues ist geworden. Gottes
Heilsziel musste erreicht werden. Dazu
will er all seine Geschöpfe ins göttliche Leben führen.
Dazu weiter die Ausführungen zum
„Weg“ ab Kapitel 9.