Babel, die Mutter der Huren
oder
"Die Welt in der wir leben"
Auszug aus einem Vortrag
Babel (Babylon). Off.17,5. Und auf der Stirn von ihr ein Name geschrieben – Mysterion (Geheimnis), Babylon die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde. Vor ca. 4000 Jahren von diesem Diktator, dem Jäger Nimrod, erbaut. Das erste Babel gehörte zu seinem Reich. Es war die 1. Reichsgründung überhaupt. Es war der Anfang der Reiche dieser Welt und unter der Inspiration des Fürsten dieser Welt. Es war von Gott erlaubt und zu seinem Plan gehörend. Er ist nicht der Fürst, sondern der Herr aller Herren. Ihm gehört die ganze Schöpfung. Babel ist ein Modell auf das endzeitliche Babel und den Antichristen. Gebaut in der Ebene Sinear. Es wird 8x negativ genannt.

Sinear bedeutet bösartig, oder Zahn des Bösen. Der Name deutet auch auf den Turm, der aus diesem Lande zahnartig emporwuchs. Babel hatte von Anfang an eine hohe Rangstellung im Reich des Gegners Gottes. Es war ein sich in den Himmel bohrender Zahn im Reiche Nimrods. Nimrod = Empörter. Babel lässt sich mit „in Bel“ und mit „Haus Bels“ übersetzen.
„B“ = die Zahl „2“ und „L“ = die Zunge, das stellt die Zweizüngigkeit dieser Stadt dar. Bel ist der Name der Gottheit, die sich dem EL (das ist die eine, auch die erste Zunge) gegenüberstellt (Baader).
El wird meist als Gott übersetzt; die hebr. Bezeichnung EL ist aus Orts- und Personennamen bekannt, wie z.B. BeJt-EL (Bethel) oder EliJaHU (Elia). Babel ist also das Haus Bels, der Sitz der Doppelzüngigkeit.

Zum Untergang der falschen Kirche, der Welthure, schreibt Friedrich Mayer (1881-1946):
„... denn was äußerlich fallen soll, das fällt lange zuvor innerlich. Dabei dürfen wir nicht nur an Rom denken, sondern an alles falsche Kirchenwesen auf Erden, an alles unechte, also weltförmige Christentum, wie es allmählich auch in kleinsten Gemeinschaften mitten drin sitzt. Sie alle, diese Kirchen, Konfessionen, Sekten, Freikirchen, Gemeinschaften, keine einzige ausgenommen, sind kleine Babels geworden, voll Verwirrung, und sind von ihrem ersten Geist himmelweit gefallen. So wie die Babels einst aussehen werden im Äußeren nach ihrer Verwüstung, so sehen sie jetzt schon innerlich aus; denn das Äußere ist immer nur eine Folge des Inneren“.
¨ Ein hartes Urteil. Bewahren wir uns deshalb die kleinen, biblischen Hausgemeinden.
¨ Für Auberlen ist es eine ausgemachte Sache: „Die Hure Babylon ist die verweltlichte Kirche“.

In die gleiche Richtung geht Michael Hahn:
Und wer meines Erachtens die Hure ist, sollt ihr nun vernehmen: Nicht die Stadt Rom allein, auch nicht allein die katholische Religion, auch nicht eine andere mit Ausnahme der andern, sondern alle zusammen, alle miteinander, auch die unsere, kurz, die ganze geistlose und des Lebens leere Christenheit, die zwar Christi Kirche sein will und hurt doch und hält´s mit allen betrügerischen Geistern und ist dem Geist Jesu untreu und verschlossen – diese geistlose, falsche Christenheit, ist das Babylon... Eine Stadt ist sie genannt und heißt Babel, d.i. eine Verwirrung; denn sie, die falsche Christenheit, zerteilt in sehr viele Religionen und Sekten, ist eine wahre und eigentliche Verwirrerin und eine Mutter sinnlicher Abgötterei und Hurereien. Drei oder vier Hauptreligionen sind in ihr, welche man die Hauptstraßen nennen kann in dieser großen Stadt, und jede Religion hat viele Sekten; dies sind die Nebengäßlein und größere und kleinere Nebenstraßen. Soweit die Zitate.

Von der Hure Babylon können wir nur sprechen, wenn es zur Verleugnung eines ursprünglich legitimen Gottesverhältnisses gekommen ist. Dies kann nur bei Israel und dem Christentum der Fall sein.

Was sagt das Wort von der großen Hure?
Offb 17,1 Das große Babylon und das Tier.
Komm her! Ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an vielen Wassern sitzt.

Offb 17,6 Und ich sah die Frau trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung.   Dieses Babel wird an der gleichen Stelle entstehen, wo das 1. und 2. Babel stand. Der Regent Babels wird abgehauen. In Dan. 4 wird er als Baum, als Terebinthe bezeichnet, der abgehauen wird. Eine Terebinthe, die weite Flächen überspannte. Doch aus Pred.11,3 wissen wir, „Der Ort, an welchem der Baum fällt, dort muss er sein“, die Wurzel bleibt ja. Dort kann er wieder neu entstehen.
Dan.4,13... ein großer Baum inmitten der Erde. Haut den Baum ab... seinen Wurzelstock lasst in der Erde.

Warum der Turmbau? (vor ca. 4100 Jahren)
Einen eigenen Namen machen und nicht den Namen aller Namen rühmen. Sie haben den Turm nicht Gott gebaut, um ihn zu verehren, sondern für sich selbst. Der heutige moderne Turmbau ist schon weit fortgeschritten. Technik, Weltraum (Lufthimmel erobert = Luftfahrt; Sternenhimmel erreicht = Raumfahrt), Gentechnik (fast können sie Schöpfer spielen).
Auf der anderen Seite, wo bleibt die Ehrfurcht vor dem Leben?

Durch Babel werden die Völker berauscht.
Jer 51,7 Babel ist ein goldener Becher in der Hand des HERRN, der die ganze Erde berauscht. Von seinem Wein haben die Nationen getrunken, darum sind die Nationen wie toll geworden. Der Antichrist wird von der Völkergemeinschaft autorisiert und an die Macht gebracht. Das ändert sich in der Mitte der Jahrwoche. Das Tier wirft die Hure ab (Umbau der Weltregierung), und die Menschen, besonders die Juden, erkennen, dass sie auf das falsche Pferd gesetzt haben. Indem er sich an heiliger Stätte niederlässt und sich als Gott feiern lässt, wird es für alle klar. Was wird das für ein Erwachen und Erkennen geben, aber es ist zu spät. Die Gerichte sind nicht mehr aufzuhalten. Die Vorbereitungen für das Kommen des Messias laufen ab. Das ist das Positive, bei all den schweren Gerichten, die über die Erde gehen. Bald kommt der Löser aller Probleme. Und Gott hat diese schlimme Gerichtszeit, den Tag seines Zorns (1000 Jahre), in seiner Gnade auf 3 ½ Jahre verkürzt (Mich.7,18).

Warum das Gericht an Babylon?
Was sie Israel angetan haben kommt auf ihren Kopf zurück. Das ist ein göttliches Prinzip und erklärt so manches Gericht, z.B. weil Edom Israel nicht durchs Land ziehen ließ, wird es zur Einöde werden.
    Jer 51,24. Und ich will Babel und allen Bewohnern Chaldäas all ihr Böses, das sie an Zion verübt haben, vor euren Augen vergelten, spricht der HERR. Jer 51,49.  Wie Babel darauf ausging, dass Erschlagene Israels fielen, so werden wegen Babel Erschlagene <auf> der ganzen Erde  fallen.

Offb 14,8 ... Gefallen, gefallen ist das große Babylon, das mit dem Wein seiner leidenschaftlichen Unzucht alle Nationen getränkt hat. Offb 17,5 ..und sie hatte an ihrer Stirn einen Namen geschrieben, ein Geheimnis: Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde. Offb 18,21 Und {ein} starker Engel hob einen Stein auf wie einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer und sprach: So wird Babylon, die große Stadt, mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden. Jes 14,12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du Heulender, du Schreiender! <Wie bist du> zu Boden geschmettert, Überwältiger der Nationen (geschieht in der Mitte der 70. Jahrwoche, Off.12,9)! Fazit:
Sie haben den Turm gebaut, um von Gott wegzulaufen und sich mit den Göttern zu verbinden. Aber Gott hat sie eingeholt und wird sie wieder einholen. Sie wollten sich einen Namen machen und wurden auf der ganzen Erde zerstreut. Sie wollten ihre Selbständigkeit und kamen in eine teuflische Abhängigkeit. Sie wollten Freiheit und wurden in ihren Begierden und Lüsten unfrei.
Sehen wir Parallelen zu unserer Zeit? Was wollen die Menschen? Freiheit, Selbstbestimmung, Ansehen, Unabhängigkeit! Das gleiche Bild. Und sie fragen nicht, was Gott will. Eine wichtige Mahnung von Kierkegaard:
Denn das ist eben des Daseins Ernst, dass du in eine Welt gesetzt bist, wo eine Stimme, die dich auf den rechten Weg ruft, ganz leise redet, während tausend laute Stimmen in dir und außer dir gerade vom Gegenteil reden.
Möge der Herr uns den rechten Blick schenken, dass wir hinter dem Elend dieser Welt das Ziel ganz deutlich sehen, ein Ziel zum Freuen, ein Ziel zum Danken und ein Ziel der lebendigen Hoffnung. Wenn wir dieses Ziel recht erkennen, dürfen wir heute schon ruhig werden, dürfen wir in Gott ruhen, und in Gott ruhen bedeutet, dass wir sehr aktiv sind. Dass wir diesem Herrn schon jetzt dienen dürfen und können. Eins ist ganz klar und das sollten wir uns jeden Tag neu ins Bewusstsein rufen, der Herr aller Herren, Er kann und will dich und mich gebrauchen als seine Werkzeuge in seinem Heilshandeln. Und er will nach der Entrückung ohne seine Söhne, ohne seine Glieder, nichts tun. Was hat er zu seinem Vater gesagt: Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, bei mir sind. Der Herr liebt uns und möchte ohne uns nicht mehr sein! Können wir das fassen, begreifen und glauben? Glauben hoffentlich ja, aber begreifen können wir es erst, wenn wir IHN sehen wie ER ist.
Wir dürfen ganz getrost sein, auch wenn es in der Welt immer dunkler wird, so darf es in unseren Herzen immer heller werden. Die Freude darf zunehmen auf den Tag seiner Wiederkunft.

Literaturhinweis: Babylon - ein endzeitliches Geheimnis, von Gerhard Salomon.
                         Prophetie 1 u. 2 von F.H.Baader.

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